Just in Time
Also mal ehrlich: Wenn wir das Thema „Just in time“ nicht beherrschen, wer dann? Von uns können selbst die in Wolfsburg, Zuffenhausen, München, Ingolstadt oder Bochum noch was lernen.
Business Online 2007
Wir hatten uns viel vorgenommen für die erste Messe seit zwei Jahren. Es sollte ein ausgefallener, ungewöhnlicher, schicker Messestand sein. Ein Hingucker eben. Das Ganze sollte seriös aber innovativ ‚rüberkommen. Zudem sollte der Messestand variabel, transportabel und mobil sein. Leicht gesagt.
Kathrin und ich sind schon Monate vorher auf der OMD herumgelaufen und haben dort Ideen gesammelt, haben uns das Buch „Big ideas for Small Stands“ geholt, haben skizziert, gescribbelt, ein 1:10-Modell gebastelt, haben diskutiert und verworfen. Aber uns war von Anfang an klar: Wir wollen was Besonderes.
Irgendwann sind wir an einem Wochenende bei Möbel Finke in Münster gewesen. Beim Schlendern durch die Gänge fiel uns ein Podest mit grünem Flauschteppich und dezenter, indirekter Beleuchtung auf. Das war’s. Das Ding musste her. Flugs bei Manni von Feldmann und Gericks angerufen und so ein Ding bestellt. Zusätzlich noch ein Unterschrank mit Regalauszug für unseren neuen TFT. Wann ist die Messe? In 5 Werktagen. Schluck!
Dann die Sache mit dem X-works Logo. Wir haben die Wortmarke erst gerade angemeldet. Quasi in letzter Sekunde haben die Jungs bei Werbetechnik Hilker noch alle Hebel in Bewegung gesetzt. Für ein Angebot war’s zu spät. Handeln war angesagt. Der Chef hat das mal eben dazwischengeschoben. Am nächsten Abend waren die Buchstaben gefräst. Grosses Kino, wirklich.
Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, dass Fadenstor-Gadinen prima aussehen würden. Jau, die gibt’s auch bei ADO, aber die sind dort nicht schwer entflammbar. Damit braucht man auf einer Messe nicht aufkreuzen. Kathrin hat das wie immer gemeistert. Überhaupt hat das Telefon in den Tagen vor der Messe bei ihr nicht stillgestanden. Es mussten ja auch noch die Rollup-Displays her. 4 Tage vor der Messe hatten wir noch nicht mal die Texte stehen. Da braucht man schon einen Dienstleister, der das noch gebacken bekommt.
Und dann die Sache mit dem Messe-Flyer. Wie gesagt, wir wollten ja was Besonderes. Ein Flyer oder Leporello wäre zu schlicht gewesen. Ein Folder, der zu allen vier Seiten aufgefaltet werden kann, so dass ein X entsteht, sollte es sein. Wir brauchten nur noch die Story, die Texte, das Layout und die Bildmotive. Nur noch…
Unser Grafikteam hat wirklich ganze Arbeit geleistet. In einem spannenden Prozess haben wir gemeinsam das Layout gefunden, das in der Lage ist, unsere Botschaft zu tragen. Ich weiss nicht wie viele Entwürfe wir „zerknüddelt“ haben. Das war wirklich echte Teamwork. Hätte ich das mit dem grossen Kino nicht schon geschrieben, hier wäre es angebracht.
Bei den Texten hat uns wie immer Tobias Hertel unterstützt. Ich kann mich noch erinnern, wie wir in Münster im Cafe 7 gesessen haben. 2,5 Stunden habe ich erzählt, wie ein Wasserfall. Alles, was mir irgendwie wichtig erschien. Ich war nachher fix und alle. Dann seine Meisterleistung: Bau das mal zu einer Story zusammen. Er hat’s hinbekommen. Nur noch etwas Finetuning und das Ganze war perfekt. Gut, dass die Jungs vom MediAhaus schon eine Stanzform für den Folder hatten. Sonst wäre die Sache geplatzt.
Dann der Tag vor der Messe. An diesem Dienstag war grosse Anlieferung. Bis dahin fehlten ja nur noch ein paar Kleinigkeiten: Die Rollups, die Fadenstores, die Folder, das Logo auf Plexiglass, das Podest, der Fernsehständer, der TFT. Die letzte Anlieferung haben wir um Punkt 17 Uhr erhalten: Unsere grünen Krawatten und die dunkelblauen Hemden sind quasi auf den Punkt bei Morpheus angekommen.
Das eigentlich erstaunliche dabei war, dass Kathrin dabei komplett ruhig geblieben ist. Eigentlich habe ich den Spruch „et läuft“ gepachtet, aber in Kathrin habe ich wohl meinen Meister gefunden.
Oder liegt es am Ende daran, dass die Servicewüste Deutschland sich gerade in eine Serviceoase verwandelt? Bei allen Lieferanten haben wir grosses Engagement, Eifer, Hilfsbereitschaft gesehen. Klar haben die mit uns Geld verdient, aber es macht mich glücklich, dass das Thema Service offenbar Konjunktur hat. Da trifft die Zusage von GR-Lichttechnik ins Schwarze: „Sagt einfach Bescheid, sobald ihr eueren Messestand geplant habt. Ich geh dann ins Lager und mache euch das Lampenkonzept. Notfalls einen Tag vor der Messe“. Danke Gerrit!