Ich habe heute gute Laune. Wirklich. Und ich habe allen Grund dazu. Dass die Ursache für meine gute Laune eigentlich eine schlechte Nachricht ist, klingt paradox, ist aber reell. Aber von Anfang an: Gestern war mediaBEAM mitten am Tag für genau 53 Minuten nicht per Internet erreichbar. Leitung tot. Eine echte Katastrophe für einen Dienstleister, der hunderttausende eMailaccounts beheimatet und der darüber hinaus pro Stunde ca. eine halbe Million Werbemittel ausliefert.
Laut unserem Key-Accounter bei T-Systems war „ein technisches Problem im Fernnetz der Telekom“ für den Ausfall verantwortlich. „Dort ist eine Baugruppe ausgefallen. Der Pop Münster war für die Zeit gestört.“
Ein schwacher Trost für die paar hunderttausend User, die fast eine Stunde keine Mails lesen konnten und für ein paar Tausend Publisher, die mit den von uns gelieferten Werbemitteln Geld verdienen. Ein schwacher Trost auch für unsere Technik, die während der Downtime einige geplante Wartungsarbeiten vorziehen konnte.
Solch ein Ausfall gibt natürlich Anlass für Diskussionen, mit welchen Mitteln die Verfügbarkeit unseres Rechenzentrums noch weiter verbessert werden kann. Unsere Techniker diskutieren dies in den nächsten Tagen mit T-Systems und mit weiteren Providern. Allen von diesem Ausfall betroffenen Nutzern sei an dieser Stelle versichert, dass wir nicht zum Status-Quo zurückkehren werden.
Aber zurück zu meiner guten Laune. Der Grund dafür ist natürlich nicht dieser Ausfall, aber die „Begleiterscheinungen“, die durch unsere prompte telefonische Meldung bei allen unseren Key-Account-Partnern hervorgerufen wurden. Wir haben direkt nach Bekanntwerden des Leitungsausfalls alle Partner telefonisch informiert. Dazu gibt es in unserem Notfallhandbuch eine Liste mit den Namen und Telefonnumern aller direkten Ansprechpartner. Nachdem die Leitung wieder „stand“, wurden alle Partner per eMail — die dann ja wieder funktionierte — informiert.
Und jetzt kommt das Erstaunliche: Als Antwort auf diese eMail erhielten wir von einem unserer Lieblingspartner einen neuen Auftrag. Moment. Nochmal. Wir bekommen einen neuen Auftrag als Antwort auf eine eMail, in der wir einen Zwischenfall gemeldet haben?
Das macht mich stolz und glücklich. Der bereits erwähnte Lieblingspartner hat offenbar erkannt, dass wir offen mit Problemen umgehen. Dass wir uns direkt melden, und die Dinge nicht „unter’n Tisch kehren“. Dass wir vorbereitet auf den Ernstfall sind und professionelle Prozeduren dafür haben. Dass er uns vertrauen kann. Dieses Vertrauen belohnt er ganz einfach mit einem neuen Auftrag.
Habe ich nicht allen Grund, gut gelaunt zu sein? Der Auftrag macht mich glücklich. Mein Team macht mich stolz!