Was soll ich sagen, drei Wochen im Homeoffice verändern bestimmt jeden. Durch die Lage des Büros im ersten Stock laufe ich durchschnittlich 9 Etagen mehr am Tag. Ich trinke weniger Kaffee, dafür mehr Tee. Ich fühle mich sicher und bin dankbar, dass ich von der Zeitarbeit nicht betroffen bin.
Ich muss mich jedoch immer noch daran gewöhnen, dass ich nun ein Büro im Eigenheim habe. Eigentlich ist dieser Raum bis vor drei Wochen ein Musikzimmer gewesen. Privates und Arbeit liegen nun sehr nah beieinander was die Produktivität enorm in die Höhe schnellen lässt. Das hatte ich nie erwartet. Wie wichtig es für uns alle einmal sein wird das wir von Zuhause arbeiten können war mir nicht so bewusst.
6:00 Uhr – Der Wecker schellt. Ein erster Kaffee und gedanklich schon im E-Mail-Postfach.
7:00 Uhr – Ich erwische mich selbst, wie ich mir im „Büro“ einen guten Morgen wünsche und merke, dass ein morgentlicher Smalltalk doch wichtig für mich ist. Ich strukturiere meinen Tag und sammle offen Fragen.
8:00 Uhr – Scrum mal virtuell. Noch wichtiger als zuvor ist unser Entwickler Scrum Meeting heute. Mal kurz zum Kollegen rüber laufen, um Dinge zu besprechen fehlt und muss nun strukturiert stattfinden. Ich nehme meine Fragen, rein in Microsoft Teams und los.
8:30 Uhr – Ich vermisse auch die anderen Teams in unserem Unternehmen. Das tägliche zusammen sein ist uns allen wichtig. Dank sei Internet. Ein täglicher kurzer Chat mit dem gesamten Team macht mich glücklich. Es ist gut zu wissen, dass alle wohl auf sind.
9:00 Uhr – Die Arbeit ruft. Projekte wollen auch in Zeiten von Corona alle pünktlich übergeben werden. Begleitet von Telkos, Chats und E-Mails haue ich in die Tasten. Wahnsinn was durch Multitasking noch alles möglich ist. Ich habe das Gefühl, dass ich noch produktiver bin als je zuvor.
11:00 Uhr – Mittagspause. Sich bewusst eine Stunde aus dem „Büro“ zu entfernen fällt mir schwer. Diese mit einer Sporteinheit zu füllen gelingt mir nur zwei Mal in der Woche. Einen Spaziergang zu machen in Ahaus, das wäre jetzt was. Ich hoffe den Luxus habe ich bald wieder.
12:00 Uhr – Und weiter geht es. Die nächste Telko steht schon vor der Tür. Eine E-Mail nach der anderen verlässt das Haus. Projekte werden deployed und Kunden glücklich gemacht. Es ist so schön, dass wir in dieser Kriese „ganz normal“ weiter arbeiten können.
16:00 Uhr – „Eigentlich“ würde ich mich nun ins Auto setzen und nach Hause fahren. Ich nutze die Zeit, um noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen. Dinge, für die ich in Vergangenheit nicht so viel Zeit hatte, sind nun im nu erledigt.
Feierabend – Bloß nicht den TV einschalten. Das Handy zur Seite legen und sich mit alltäglichen Dingen beschäftigen. Das ist nun die Kunst. Gut, dass ich einen Garten habe.
20:00 Uhr – Noch einmal kurz ins E-Mail-Postfach schauen. Dadurch, dass die Möglichkeiten gegeben sind kann ich es einfach nicht sein lassen. Ich sehe, dass einige Kollegen noch online sind und muss lächeln.
Es ist doch schön, dass wir so ein starkes Team sind!
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