In den vergangenen Wochen liest man immer wieder, dass Unternehmen die Corona-Pandemie bzw. die wirtschaftlichen Folgen zum Anlass nehmen, Ausbildungsplätze zu streichen. Gut ist, dass die Bundesregierung nun eine Ausbildungsprämie beschließen möchte, um dem entgegen zu wirken. Es ist aber auch aus rein egoistisch-unternehmerischer Sicht keine gute Idee, auf Azubis zu verzichten – und zwar aus vier Gründen.
Erstens: Wir brauchen dringend Nachwuchs
Es klingt vielleicht banal, aber es ist so: Der Fachkräftemangel wird durch Corona vielleicht eine Zeit lang ausgesetzt. Aber in drei Jahren, wenn die neuen Azubis fertig ausgebildet sind, ist die Pandemie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit überwunden. Und dann fehlen uns wieder Fachkräfte, die – sorry, wenn ich so deutlich bin – wir im Münsterland nicht einfach irgendwo abwerben können, wie es große Konzerne in den Metropolen tun. Wir müssen unseren Nachwuchs in der Region ausbilden. Und zwar jetzt, damit wir in Zukunft erfolgreich sein können.
Zweitens: Ohne Nachwuchs verschlaft Ihr die Zukunft
Es ist menschlich verständlich, dass Unternehmen in einer Krise zunächst einmal an ihre Stammbelegschaft denken. Wenn das aber dazu führt, dass frisches Denken und neue Impulse keinen Weg mehr in Unternehmen finden, wird das hochgradig schädlich. Für solche neuen Impulse sorgen auch Azubis. Jede*r Azubi, der oder die sich über die Berge von Papierakten in unseren Büros wundert, wo er*sie doch selbst alles mit dem Smartphone erledigt, ist Gold wert in der digitalen Transformation.
Drittens: Dankbarkeit hält Leute
Eine alte HR-Weisheit sagt: „Man kommt wegen des Jobs und geht wegen des*der Chef*in“. Ich hoffe mal, dass das nicht überall der Fall ist *hust*, aber zumindest würde ich hinzufügen, dass manche auch bleiben wegen ihres*ihrer Chef*in – und zwar vor allem aus Dankbarkeit. Liebe Chef*innen: Dass man in schwierigen Situationen unter die Arme greift oder auch einfach mal Fünfe gerade sein lässt, ist für viele Mitarbeiter*innen mehr wert als jede Gehaltserhöhung. Wer in Corona-Zeiten Azubi-Stellen anbietet, kann sich diese Dankbarkeit bereits vor dem ersten Arbeitstag sichern. Und viele Azubis werden das ihr Leben lang nicht vergessen.
Viertens: Generation Superklasse
Wir bilden ja schon seit Ewigkeiten Azubis aus, aber eines wollte ich schon lange einmal sagen: Die jungen Leute, die in den vergangenen Jahren zu uns gekommen sind, sind einfach superklasse. Und sie werden von Jahr zu Jahr besser. Tolle Bewerbungen, tolle Menschen – extrem klar in den Gedanken und extrem viel Lust, etwas zu bewegen. Ich weiß nicht, ob es am Bildungssystem, an den Lehrern, den Eltern oder an Snapchat oder Instagram liegt ;-). Aber ich kann das Gejammer über Generation Z nicht im Geringsten nachvollziehen. Toll, dass Ihr da seid!
Fazit: Zur Bewerbung hier entlang!
Soweit so gut, ich hoffe, dass Ihr mittlerweile überzeugt davon seid, dass es auch bzw. schon gar nicht in Krisenzeiten eine gute Idee, Azubi-Stellen zu streichen. Aber falls doch nicht: Wir suchen mindestens noch eine/n – also, wenn Ihr jemandem begegnet, dann gerne hierauf verweisen:
Comments are closed.