Zeichen setzen für friedliche Spiele
Ahaus (21. April 2008). Das olympische Feuer soll Völker verbinden und zum friedlichen Wettstreit einladen. Doch von Vorfreude auf die Spiele von Peking ist keine Spur: Wo der Fackellauf nicht nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, begleiten ihn heftige Proteste. Die Softwareschmiede mediaBEAM aus Ahaus setzt dagegen auf die olympische Idee und einen virtuellen Fackellauf, bei dem alle Freunde des Sports die Flamme für Olympia und die Menschenrechte tragen können.
„You are flame” hat Jochen Meyer den Aufruf überschrieben, unter www.youflame.net können sich virtuelle Fackelträger anmelden. Mit der politischen Entwicklung in China und dem gewaltsamen Niederschlagen der Unruhen in Tibet ist der Geschäftsführer von mediaBEAM „überhaupt nicht einverstanden”, wie er sagt. Auch die Art, wie die chinesische Regierung auf jegliche Störung der gewünschten Harmonie des Fackellaufs reagiert, findet er schlicht „katastrophal.” Dennoch dürfe der Sport nicht als Hilfsmittel der Politik herhalten. „Sportler wollen faire Wettkämpfe”, betont Meyer. Und Frieden lasse sich nicht mit der Brechstange erzwingen, „auch nicht durch das Erlischen der Flamme”.
Nicht erlischen wird die virtuelle Flamme, die mediaBEAM als Zeichen für Olympia, für den Sport und gegen Unterdrückung und Gewalt auf die Reise geschickt hat. Wer sich im Internet anmeldet, zeigt damit, dass er sich auf die Spiele freut und kann die Fackel in seinen Heimatort und rund um den Globus tragen. Viele 100.000 Kilometer hat das Feuer bereits zurückgelegt, der Verlauf lässt sich auf der Webseite verfolgen. Vom virtuellen Start in Olympia ging es zunächst zum Firmensitz nach Ahaus und von dort aus weiter durch Deutschland, nach England, in die USA und darüber hinaus. „Rolf” zum Beispiel hat das Feuer nach Lhasa in Tibet gebracht. „Auch hier gehört die Fackel hin”, kommentiert er.
Das Projekt „YouFlame” sieht Jochen Meyer auch als Demonstration für die Leistungsfähigkeit der mediaBEAM-Mannschaft. „Von der ersten Idee über die grafische Gestaltung bis hin zur Entwicklung und Installation der Servertechnik kommt alles aus unserem Haus”, erklärt er. Gerade einmal fünf Tage benötigte das Team dafür. Kerngeschäft des Ahauser Unternehmens sind unter anderem Dienstleistungen und Lösungen für das „Unified messaging”. Dazu gehört zum Beispiel eine Server-Plattform im Internet, die kleinen und mittelständischen Unternehmen einen sicheren und weltweiten Zugang auf eMail, Fax und SMS bietet und dabei hilft, Kosten für die IT-Infrastruktur zu sparen.